Untersiemauer Doppelhochzeit
Untersiemauer Doppelhochzeit
Standort nach Sage:
Schlossstraße, Schloss Untersiemau
Anmerkung zur Sage:
Die Sage von der Verlobung auf Schloss Untersiemau und dem Überfall bei der Siemauer Doppelhochzeit beruht auf tatsächlichen Begebenheiten während des Dreißigjährigen Krieges (am 17.07.1632), als eine Übermacht marodierender Kroaten aus dem Wallensteinschen Heere Burg und Dorf in Brand steckten und der alte Schlossherr nebst den beiden Bräuten jämmerlich in den Flammen umkam (bei Hönn und Karche in Ludloff „Coburg anno 1632“, Coburg 1906).
Die ältesten Teile des Schlosses stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die ursprüngliche karolingische Domäne war vielleicht schon vom 10., sicher aber vom 12. Jahrhundert an Allod (Eigenbesitz) des Geschlechtes der Siemauer Schenken. Geldnöte zwangen dazu, 1499 „Kemenate und Behausung zu Sumen nebst dem großen See und dem daran liegenden Garten“ den Grafen zu Henneberg zu Lehen zu geben. Als der letzte Ritter, Georg Friedrich, noch nicht volljährig in der Schlacht bei Überlingen 1635 gefallen war, konnte Herzog Johann Ernst als Lehensherr die Besitzungen einziehen, so dass Hans Adam von Könitz, der Schwiegervater der letzten Siemauerin zwei Jahre später (1637) die Familiengüter wiederum als Mannslehen käuflich erwerben musste. Danach wurde das Schloss umfangreich saniert. Vor etwa 100 Jahren, nach einem blutigen Familiendrama, wurde das Schloss verkauft. Es wechselte nun mehrfach den Besitzer und verfiel zusehends. Seit 1887 bestand eine Brauerei im Schlosspark. 1911 kaufte Hermann von Schroedel-Siemau das Anwesen und ließ es durch den Architekten Bodo Ebhard umbauen und sanieren.
Quelle: "Schlösser und Burgen im Umkreis der fränkischen Krone" von Fritz Mahnke
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